wanderduene
Montag, 14. Mai 2007
Sonne im Osten
jollyj | 14. Mai 07
Reiseplanung ist ein Akt der Kunst: du besorgst Material, skizzierst und zeichnest, entwirfst, radierst und ja jetzt haut es hin, faengst an den Stein zu bearbeiten, schlaegst Stuecke raus, proportionierst mit dem Pi mal Daumen mal Fensterkreuz Zeit und Geld, schleifst schliesslich, Feinarbeit und polieren und fertig ist das Werk und du stehst da, betrachtest dir deinen in Stein gemeiselten Reiseplan und denkst dir: Ach du scheisse! Zeigst den Finger, drehst um und gehst. Wohin?
Aehhhh....Macau. Da sitze ich jetzt und freue mich wie bloede, weil das der Anfang von China ist, die Sonne scheint, das australische Finanzamt sich endlich gemeldet hat und ich gleich nach Hong Kong weiter fahre.....
Opfer der Planaenderung war allerdings Vietnam, schade drum.
Spater mehr.

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Freitag, 4. Mai 2007
Go
jollyj | 04. Mai 07
Ich konnte mich nicht sattsehen. Sein oranges Gewand leuchtete ueber einer gelben Schaerpe; dunkel glaenzten seine Augen, wenn er sprach und weiss seine Zaehne, wenn er laechelte.Der Moench, Go hiess er, erzaehlte von Laos und dessen Kultur, von den arroganten Thailaendern, die sein Land besuchten und sich empoert ueber die Armut zeigen wuerden, von Franzosen, die erwarteten, dass er Franzoesisch spricht, aber selbst kein Englisch koennen.
Eine englische Zeitung lag vor ihm, deren Raender mit uebersetzten Vokabeln geschmueckt waren. Neben Kursen in Buddhismus im Tempel hatte Go eine externe Schule besucht, um Englisch zu lernen. "Ich will mit den Fremden reden, ihnen Fragen stellen und etwas ueber die Welt erfahren", erzaehlte er. Reisen sei zu teuer, da sei das die einzige Moeglichkeit.
Mit zwoelf verliess Go sein Dorf, zog in die Hauptstadt und wurde Moench. Frueh um sechs sammelt er mit seinen Bruedern das Essen fuer den Tag, sie studieren das Leben Buddhas und meditieren drei Monate im Jahr. Go wuenscht sich eine Digitalkamera; fragt Reisende, ob sie ihm nicht eine aus Thailand mitbringen koennten, findet aber niemanden. Die meisten kommen nach Laos nur einmal.
"Manche wollen das Land sehen, andere Frauen finden", glaubte er. In den Augen der Lao-Maedchen saehen weisse Jungs einfach smart aus, in den Augen der Lao-Frauen gaeben die weissen Maenner vor allem finanzielle Sicherheit, Wohlstand. Go verglich das mit Prostitution, fuhr aber mit einem schuechternen Laecheln fort, dass er gerne wissen wuerde, warum sich die alten, weissen Maenner mit einer jungen Lao im Arm, denn in Asien eine Frau suchen wuerden und nicht zu Haus. Als ich ihm halb im Scherz nahelegte, einfach mal zu fragen, hat er lauthals gelacht. Sein Gewand flatterte dabei, die Lider verdeckten das Dunkel der Augen und die Zaehne blitzten.
Ich erzaehlte ihm von Europa, deutschen Maennern und ukrainischen Frauen, ganzen Katalogen voller Bilder der Kandidatinnen, per Telefon zu bestellen und mit Visa zu bezahlen. Wir schwiegen dann. Go war konzentriert und schien jedes meiner Worte nocheinmal zu ueberdenken. Seine Augen fokussierten mich jetzt. Sie musterten mich nicht etwa, nein, eher ruhten sie auf mir. Es lag Staerke in seinem Blick, das Schwarz der Augen glaenzte tief und er blinzelte kaum. Faszinierend. Vier, fuenf Sekunden schauen wir uns in die Augen; ich staunend, er nachdenklich. Die Zeit wird lang, aber ich will nicht wegschauen.
Dann oranges Flattern und weisses Blitzen - Go lachte wieder."Ich habe nochmal daran gedacht, einfach zu einem dieser weissen Maennner auf der Strasse zu gehen und zu fragen: Entschuldigung, mein Herr! Warum haben sie eine Lao im Arm?", erzaehlte er kichernd.
Was fuer ein sympathischer Moench.

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Easy, easy
jollyj | 04. Mai 07
Grau die Wolken, nass die Strassen und der Himmel traegt schwer unter den Wassermassen. Die Regenzeit hat begonnen...Verlangsamung, zwei Gaenge runterschalten und sich der Geschwindigkeit des Landes anpassen.
Easy, easy. Busplaene ohne Gueltigkeit, nicht immer das Wetter dafuer anzuklagen, auch die chinesische Hand, die den Motor gebaut und den laotischen Fuss, der die Kupplung abschmieren lassen hat. Deswegen fruehs um drei, irgendwo in Laos, sich aus der Hitze des defekten Buses in die Kuehle der Nacht stuerzen, sich mit den Einheimsichen zum gemeinschaftlichen Sit-In auf die Strasse legen und warten und rauchen und Kaffeklatsch mit Lob fuer Klinsmann und Scherzen ueber chinesische Busbauer.
Easy, easy. Motofahren in Regenstuermen, Haus auf Stelzen als Obdach, untendrunter kriechen, vor megalomanen Pfuetzen zurueckweichen, die von einer Zukunft als biblische Sintflut traeumen und Versteckenspielen mit den Kindern der Huette: Schwarzer Haaransatz, der sich hinter dem Tuerrahmen hervorschiebt, glatte Stirn, die folgt, mit seidigen Brauen, die das Pechschwarz der Augen kroenen...Guckt er oder guckt er nicht? Kopf weg! Er guckt. Kichern in der Huette.
Easy, easy. Kleine Tempel in Vientiane, alter, heimiliger Bau, als Einziger vor zweihundert Jahren nicht von den pluendernden Thais geschleift: Schlendern und Erinnerungen digitalisieren, Blitz oder nicht Blitz?...scharfstellen, durchdruecken, loeschen, nochmal. Draussen dann ein Tisch mit Maennern und einem Moench. Sabaidy!, hinsetzen, eine rauchen und ein bisschen plaudern...
Easy,easy in Laos.

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Freitag, 27. April 2007
Unterwegs Teil II
jollyj | 27. April 07
Die Freiheit, hinzugehen, wohin wir wollten, verschaffte Einblicke der anderen Art, streiflichthaft blos, aber praegnant: "Nicht arm, aber unterentwickelt" - weisse gesprochen ueber die Laender der Region auf stephandric.wobistdujetzt.com.
Keine Bettler auf dem Land, nirgends, nicht ein hungrig-mitleidsuchender Blick, der mich getroffen hat; Vieh und Reis, Brunnen und Haueser - die Menschen scheinen zu haben, was sie brauchen. Die Zeiten als die UN Reissaecke ins Land fliegen musste, sind vorbei. Aber doch, Unterentwicklung wird sichtbar, wo zum Beispiel Unfaelle passieren. Unsere Suche nach einem Arzt in Snuol endete in einer schaebigen Baracke, in der ein Mann ein Nickerchen auf einem Bett ohne Matratze hielt: "No doctor here!". Kein Arzt war im Umkreis von 100 km anwesend und das naechste Krankenhaus weit weg, in Pnomh Penh oder Kratie. Was macht die Landbevoelkerung, wenn sie ernsthaft erkrankt? Aerzte, die Auslaender in der Hauptstadt behandeln, aber im Notfall mangels medizinischer Geraetschaft einen Weiterflug nach Bangkok empfehlen (!), sind fuer sie unerschwinglich, die lokalen Krankenhaueser unterversorgt und einfache Antibiotika kosten so viel wie ein Arbeiter hier pro Woche verdient. Was bleibt ihnen dann noch uebrig?
Beten?

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Unterwegs Teil I
jollyj | 27. April 07
Erster Stopp nach Pnomh Penh. Die Mittagssonne brennt und die Kambodschanerin neben mir grinst als ich mir meine puderweissen Oberschenkel mit Sonnencreme einschmiere. Verdutzt grinse ich zurueck und steige wieder auf die Maschine. Noch 230 km liegen vor uns bis zum ersten Uebernachtungsstopp auf dem Weg nach Mondolkiri, im Suedosten Kambodschas.



Alles begann in Siam Reap, wo vorsichtige Plaene das Land auf zwei Raedern zu erkunden Gestalt annahmen als eine Gruppe Schwaben, dreckverschmiert und grinsend, bewies, dass es moeglich ist. Nur noch zwei Tage in Pnomh Penh mit dem Moped einfahren und dann rauf auf die Grossen. Von meinen ersten Fahrversuchen zur Rush Hour in der kambodschanischen Hauptstadt berichte ich hier lieber nicht. Ich will die Herzen meiner Eltern schonen... Aber sieben Tage, 1100 km und etliche Stuerze spaeter konnte ich mich nur schweren Herzens wieder von der Maschine, von der Freiheit, die sie mir gab, trennen.



Freiheit. Morgens losfahren mit einer ungefaehren Ahnung der Richtung im Kopf, immer der Nase nach, sich bald auf Huegelgipfeln wiederfinden, zufrieden Eine rauchen und die Aussicht geniessen, Trampelpfaden folgen, Wasserfaelle entdecken, in einem tropischen Regenguss die Orientierung verlieren, sich dann durch den Schlamm wuehlen, einen Kupplungshebel einbuesen, mal wieder fluchen und alsbald lachend vor den verwunderten Bewohnern eines Bergdorfs mit Mimik und Gestik und Reisefuehrer nach dem Weg fragen. Es folgt: Sehen und gesehen werden! Mit grossen Kinderaugen, die mich verstohlen mustern - Du: weiss, ich: anders. Mit schuechternen Laecheln schwarzhaariger Maedchen, die etwas abseits stehen und tuscheln, mit der Zahnluecke des Mannes, der mir Wasser anbietet, mit dem Gackern der allgegenwaertigen Huehner, mit Messingtoepfen und dem Duft der Feuer, mit den reservierten Blicken der Aelteren, mit Fingern, die auf die Motorraeder zeigen, Haenden, die winken und Kindermuendern, die Bye-Bye rufen, als wir weiterfahren. Abends ein Bier und die Erkenntnis, dass ich dem Charme dieser Freiheit voellig erlegen bin. Mit dem Motorrad ins Land, durch die Doerfer, durch Tunnel aus freudigen "Hello-Hello"-Rufen, vorbei an Zuckerpalmen und Reisfeldern, auf denen Wasserbueffel den Pflug ziehen, anhalten, wenn Jungen ihre Kuhherden ueber die Strassen treiben und stoische Schweine nicht einsehen wollen, warum sie fuer dieses grosse, laute Ding vor ihnen auch nur einen Huf bewegen sollen....

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Donnerstag, 26. April 2007
Back in town!
jollyj | 26. April 07
Eine Woche Funkstille zu Ende. Bin wieder zurueck in Pnomh Penh. Vollgestopft mit Eindruecken unseres Ausflugs in in die kambodschanische Provinz und dem Knattern der Machine noch im Ohr (hach, Baby!), sitze ich jetzt hier im schnicken Internetcafe mit meinen rotbraunen, vormals beigen Hosen und einer fetten Schicht Dreck auf der Haut...:) Leicht erschoepft, aber verdammt zufrieden, sehne ich mich jetzt nur nach einer Dusche und einem Bier...

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Freitag, 20. April 2007
Ankommen
jollyj | 20. April 07
Do it as the locals do! und leihe dir ein Moped, setz dich drauf, lass die rechte Hand schnappen und stuerz dich in den Verkehrswahnsinn von Pnomh Penh: In Schlaengellinien durch den Verkehr, links vorbei am Tuk-Tuk, rechts vorbei am Landcruiser und dabei immer mit der Masse schwimmend fahren, den nur im Rudel ist der Mopedfahrer stark. An jeder Kreuzung halten, nicht vorhandene Strassenschilder suchen, fluchen, weiter fahren, verfahren, umdrehen, der oertlichen Polizei laecherlich hohe Strafen fuer Laecherlichkeiten zahlen, wieder fluchen, dann cruisen, an der Ampel das kleine Kind neben dir anlaecheln und schliesslich ankommen.

Ankommen bei den Killing Fields, im Sueden der Stadt: 20.000 Menschen erschlagen von den Khmer Rouge, fassungslos in die Loecher der Massengraeber starren, das Grauen vergegenwaertigen, gesenkten Hauptes die gestapelten Totenkoepfe betrachten und schweigen.
Und wieder ankommen: in Tuol Sleng, erst Gymnasium, dann Verhoerstation, durch die Zellen schreiten, die Fotos der Leichen sehen, offene Bauchdecken und zerdroschene Schaedel, ausdrucksloser Blick der Neuankoemmlinge auf den Fotos, jung,alt, Khmer und vietnamnesisch, weiblich, maennlich, revolutionaer, reaktionaer, bald Opfer der Paranoia Pol Pots, sein Laecheln, sein freundlicher Blick, die umarmende Geste auf dem Video... verdammt.

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Mittwoch, 18. April 2007
1 zu 500
jollyj | 18. April 07
Die letzten Tage waren Rauschtage: Kambodscha stuerzte auf mich ein - mit all seinen Widerspruechen. Die Tempelanlagen um Angkor Wat: gigantisch. Die Muellberge an den Strassenraendern ebenso. Dazwischen die Kinder, die dich mit strahlenden Augen anlachen und "Hello!Hello!' rufen, wenn du durch ihre Strassen gehst. Dann beim Abendessen der Junge, der mit einem Korb voller Schwarzkopien populaerer Buecher am Tisch steht und nicht gehen will, der ein Buch nach dem anderen vorzeigt. Ich sagte: "No, thank you!" einmal, zweimal, wiederhole es in Khmer; schliesslich schwieg ich, senkte den Kopf und wuenschte mich an einen anderen Platz, irgendwohin, wo auf mir nicht die Last des Reichtums liegt.

Nach dem Abendessen weiter durch die Strassen, Mercedes passieren mich und die Landcruiser der NGO-Mitarbeiter, vorbei rauschen sie, draengeln sich mit schierer Groesse durch die Motomassen und ueberholen Pick-Up-Trucks, deren Ladeflaechen voll mit Menschen sind. Vielleicht sind es zwanzig, vielleicht dreissig Mann, die sich auf dem Dach draengen. Das ist nicht mehr genau zu bestimmen. Privatsphaere, der dem Westen so inne wohnende Wunsch nach eigenem Raum, ist hier nicht existent, vermutlich ist es nicht mal eine Kategorie, in der die Kambodschaner denken. Familie steht noch weit oben, hunderter kleiner Huetten am Rande der Highways, in denen drei Generationen leben bezeugen das.

Armut ist ein Problem, fuehrwahr. Es sind nicht nur die bettelnden Kinder, es sind auch die Landminen-Opfer, die mir das Land hinter dem Pomp Angkors zeigen. Mehr noch sind es die Geschichten, die mir die Menschen erzaehlen: Ein junger Mann, vielleicht dreissig sprach mich in Siaem Reap an, wir unterhielten uns und kamen schliesslich auf seine Vergangenheit zu sprechen. Mit 15 Jahren ist er vor dem Buergerkrieg gefluechtet, lebte in einem Lager in Ostthailand und als der Krieg zu Ende war und er heimkehren konnte war er zwanzig, so alt wie ich. Wie unterschiedlich koennen Lebenslaeufe sein? Wie unterschiedlich koennen Leben sein?

Banderith, der Moto-Driver, der uns drei Tage durch Angkor fuhr, fragte uns, weil wir gerade zufaellig in der Gegend waren, ob wir nicht sein Haus sehen wollten. Er konnte es nicht recht fassen, als wir bejahten, fragte etwas unsicher nochmal und nochmal und bog schliesslich ab. Seine Nachbarn gruessten ihn, die Kinder riefen seinen Namen und schauten uns zwei mit grossen Augen an. Banderith fuehrte uns durch sein Grundsteuck, eine Gelaende, in etwa so gross wie ein deutscher Kleingarten. Er zeigte uns seine Huehner und Gaense, stellte uns seinen vier Hunden vor und erklaerte uns, welche Baeume Mangos trugen und welche Jackfruit. Immer wieder entschuldigte er sich: "Its very poor. Its simple." Am Ende zeigte er uns eine Farbfotographie, die ihn und einen deutschen Regiesseur fuer den er mal gearbeitet hatte, zeigte. Er hatte uns schon zu Beginn stolz von den Dreharbeiten vor 15 Jahren berichtet. Aber das Bild war stark verwaschen und ausgebleicht. "Ich habe einen Fehler gemacht, habe sie im Regen gelassen", erklaerte er mit gesenktem Kopf waehrend er ueber die verblassten Gesichter streicht.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass dieses Bild wahrscheinlich sein einziger persoenlicher Besitz ist. Mir wurde bewusst, dass ich Teil der Widersprueche in Kambodscha bin.
Ein Foto, fuenfzehn Jahre. Waehrend in meinem Rucksack eine Kamera lag mit 500 Bildern aus drei Wochen.

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Freitag, 13. April 2007
Mein Tag
jollyj | 13. April 07
02.32 Eingeschlafen
04.00 Wecker klingelt
04.30 Check-Out
04.37 Tuk-Tuk-Suche in Bangkok!
05.07 Kauf des Bahntickets nach Aranya Prathet(1 Euro)
05.19 Fruehstueck
05.48 Besteigen des Zuges
06.09 Abfahrt: Stehplatz
08.09 Stehen...
09.09 ...stehen...
09.23 Zehnter Versuch im Stehen, den Kopf auf den Armen gestuetzt, zu schlafen scheitert
10.46 Nun ja, wie soll ich sagen: STEHEN!
11.23 Batterie vom MP-3-Player leer und Fuesse taub
11.31 Persoenlicher Rekord im Dauerstehen
gebrochen!
11.47 Huebsche Frau laechelt mich an....:)
11.51 Erste Kippe seit Abfahrt: Es geht wirklich aufwaerts!
12.32 SITZEN!!!!!!!!!!!!!! Absoluter Hoehepunkt.
13.02 Erkenntnis, dass huebsche Frau wohl doch eher ein Mann ist...(und abwaerts)
14.02 Mit zwei Stunden Verspaetung Ankunft
14.52 Grenzuebergang nach Kambodscha: 100 Baht Bearbeitungsgebuehr, auszuhaendigen direkt in die Haende des Grenzbeamten...
15.13 Transportsuche nach Siam Reap beginnt...zuerst versuchte Abzocke mit Busfahrt! (US$ 25)
15.45 Wir sind doch nicht bloed! Gehen auf die Hauptstrasse und suchen ein Taxi, das wir uns teilen.
16.26 Alles braucht seine Zeit...
16.48 AH-HA! Alle Taxifahrer duerfen die Stadt nicht verlassen, weil New Year ist...(?????)
16.53 Typ unterbreitet uns Angebot: Er koenne uns ein Taxi "organsieren"... (US$ 12.50)
16.55 Typ wird von Polizei zurechtgewiesen. Er koenne aber immer noch mit den Cops "sprechen"... (US$ 20)
17.00 Alles scheitert, weil keine endgueltige Einigung ueber Preis
17.02 Typ koennte uns aber billigeres Ticket fuer Bus besorgen, wenn da der Boss nicht waere...
17.09 Der erste Bestechungsversuch meines Lebens scheitert: Der Boss lacht nur. Ich dann auch.
17.10 Ehepaar aus USA kommt an
17.11 Ehepaar aus Frankreich kommt an
17.12 Wir wollen gehen
17.12 Und werden zureuckgepfiffen...Typ grinst:
17.13 Genug Leute da, zweiter Bus! Typ grinst noch mehr als er $2 "Vermittlungsgebuehr" bekommt
(US$13)
18.03 Abfahrt
23.30 Ankunft in Siam Reap
23.31 Check-In
23.45 Dusche!!
00.11 Dieser Artikel
02.01 Bett nach 22 Stunden...
02.02 Schnarch! Schnarch! Schnarch!


PS Aber nichtsdestotrotz bleibt ein guter erster Eindruck von Kambodscha; die Menschen lachen hier. Es erscheint ehrlich.

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Donnerstag, 12. April 2007
Songkran
jollyj | 12. April 07
Letzter Abend in der Stadt der Engel bevor es morgen nach Kamodscha (Angkor !!!!) weitergeht. Vier Tage hier und Bangkok hat noch nichts von seiner Penetranz verloren: Heute hat Songkran, das Fest fuer das thailaendische Neujahr begonnen und es ist die Hoelle los; die wahrscheinlich groesste Wasserschlacht des Planetens spielt sich gerade vor der Tuer ab. Junge Thais, klatschnass und talkverschmiert, jagen sich rudelweise mit Wasserpistolen durch die Strassen, die Anlagen der Bars laufen auf voller Lautstaerke und Khao San Road ist gefuellt mit feiernden Menschenmassen...unglaublich.

Songkran

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Dienstag, 10. April 2007
Charmantes Chaos
jollyj | 10. April 07
Bangkok, Thailand. Zuerst weckt die Stadt Fluchtinstinkte. Es ist laut, es stinkt und der Smog huellt die Sonne wie in Backpapier. Schwuele 38 Grad packen deinen Koerper in Watte ein und du schwitzt, lauefst durch die Strassen, scheust genervt die Tuk-Tuk-Fahrer davon, die dich ueberall hinbringen wollen fuer "20 Baht only" und verlaeufst dich staendig. Strassen, ueber die du nachts gegangen bist, erkennst du am Tage nicht mehr wieder, weil unzaehlige Haendler und Essenstaende den Buergersteig zumauern.
Aber genau dann wird die Stadt spannend. Bangkok scheint zu vibrieren vor lauter Energie. An jeder Ecke findet man Ramschlaeden, bis zum Rande vollgestopft mit allen moeglichen und unmoeglichen Sachen: Meterlang stapeln sich Billigdrucke von Mangas, Tropenholz verkauft man hier und Uhren jeglicher Bauart und jeglichen Alters dort, einen Block weiter reiht sich dann eine Autowerkstatt an die naechste. Die Stadt ist ein riesiger Flohmarkt. Ab und an blitzt das Saffrongewand der buddhistischen Moenche auf und alle Strassen sind gesaeumt mit Thai-Fahnen und gelb gerahmten Portraits des Koenigs. Ein rosa Teppich bedeckt die Strassenecken dort, wo die Baueme ihre Blueten abwerfen. Das weitverzweigte System von Nebengassen und Kanaelen fuehrt dich in die Hinterhoefe, wo der Zufall dem Alltag die Hand reicht und ein charmantes, absurdkomisches Chaos schafft. Stinkende Strassenkoeter schlafen neben malenden Maedchen waehrend im naechsten Eingang ein Mann den anderen entlaust. Alte Herren sitzen im Schatten, ihr Klappfahrrad neben ihnen und paffen gemuetlich eine Zigarette unter einem Gewirr von Stromkabeln, das sich in dicken Buendeln kreuz und quer an den Haueserwaenden die Strasse entlangschlaengelt. Im schmalen Lichtkegel einer dunklen, leeren Halle uebt ein Thai fieberhaft Gitarre, waehrend im Shoppingcenter nebenan eine desinteressierte, essende Masse kaum den Kopf hebt fuer den neuen Mann, der die Karaokebuehne betritt...

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Montag, 9. April 2007
Von Gartenzwergen und Viehtransporten
jollyj | 09. April 07
Schon fuenf Tage im Land und Thailand trotzdem noch nicht gesehen. In Krabi, im Sueden nur Touristen; die Thaikultur versteckte sich hinter bunten Reklametafeln und Super-Tour-Angeboten nach Phi-Phi Island...Die Szenerie dort aber einzigartig: Weit verstreute Karstkegel tuermen sich gen Himmel, die sich wie Gartenzwerge mit gruenen Zipfelmuetzen und blanken Baeuchen ausnehmen.

Gartenzwerge

Und sie sind beruehmt. Alle Welt kommt hierher um zu klettern. "Rockclimbing in Krabi really kicks asses", meinte ein Amerikaner in Malaysia zu mir - da liess ich mich doch nicht lumpen: Auf,auf! Seil um die Hueften geschnuert, etwas Kreide an den Guertel gehaengt und los gings...Gartenzwerge besteigen...! Es war anstrengend, zwischendurch wollte ich schon aufgeben, aber das Gefuehl des Sieges ueber den inneren Schweinehund war am Ende die Muehe wert...Ausserdem hatte ich endlich einen Grund, um abendliche Mehrausgaben fuer Alkohol vor mir selbst zu rechtfertigen.



Auf der Fahrt von Krabi nach Bangkok konnte ich dann dank der thailaendischen Busunternehmen einen 14-stuendigen Einblick in die Welt des Viehtransportes gewinnen...

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