wanderduene
Freitag, 20. April 2007
Ankommen
jollyj | 20. April 07
Do it as the locals do! und leihe dir ein Moped, setz dich drauf, lass die rechte Hand schnappen und stuerz dich in den Verkehrswahnsinn von Pnomh Penh: In Schlaengellinien durch den Verkehr, links vorbei am Tuk-Tuk, rechts vorbei am Landcruiser und dabei immer mit der Masse schwimmend fahren, den nur im Rudel ist der Mopedfahrer stark. An jeder Kreuzung halten, nicht vorhandene Strassenschilder suchen, fluchen, weiter fahren, verfahren, umdrehen, der oertlichen Polizei laecherlich hohe Strafen fuer Laecherlichkeiten zahlen, wieder fluchen, dann cruisen, an der Ampel das kleine Kind neben dir anlaecheln und schliesslich ankommen.

Ankommen bei den Killing Fields, im Sueden der Stadt: 20.000 Menschen erschlagen von den Khmer Rouge, fassungslos in die Loecher der Massengraeber starren, das Grauen vergegenwaertigen, gesenkten Hauptes die gestapelten Totenkoepfe betrachten und schweigen.
Und wieder ankommen: in Tuol Sleng, erst Gymnasium, dann Verhoerstation, durch die Zellen schreiten, die Fotos der Leichen sehen, offene Bauchdecken und zerdroschene Schaedel, ausdrucksloser Blick der Neuankoemmlinge auf den Fotos, jung,alt, Khmer und vietnamnesisch, weiblich, maennlich, revolutionaer, reaktionaer, bald Opfer der Paranoia Pol Pots, sein Laecheln, sein freundlicher Blick, die umarmende Geste auf dem Video... verdammt.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





... ältere Einträge